Was ist Chiropraktik?

Chiropraktik heißt übersetzt „mit den Händen behandeln“. Hierbei werden alle Gelenke des Körpers auf ihren Bewegungsradius hin untersucht. Eine Bewegungseinschränkung (Blockade) wird mit einem spezifisch ausgeführten Impuls genau am betroffenen Gelenk behandelt. Dadurch wird die normale Beweglichkeit wieder hergestellt. Asymmetrien und Kompensationen werden somit beseitigt und der Organismus wieder richtig „justiert“, so dass physiologische Gangbilder wieder möglich sind. Auch sinkt die Anfälligkeit für andere Erkrankungen, die Durchblutung und der Lymphabfluss werden gesteigert und Missempfindungen beseitigt.

Woher stammt die Chiropraktik?

Schon 400 v. Chr. beschrieb Hippokrates, dass bestimmte Krankheiten mit bestimmten Veränderungen an der Wirbelsäule korrelierten, die sich manuell behandeln ließen. Der eigentliche Begründer der Chiropraktik war Daniel David Palmer um 1895 in den USA, der auch eine chiropraktische Schule gründete. Nach und nach wurden die Techniken auf unsere Haustiere übertragen. In Deutschland werden ausschließlich Tierärzte zu Tierchiropraktikern ausgebildet.

Was muss ich beachten? Nebenwirkungen?

Die Chiropraktik ist beim Tier generell nebenwirkungsarm. Selten können die Patienten nach der Behandlung schmerzhaft sein, d.h. das Gangbild hat sich verschlechtert oder die Patienten zeigen ein leicht reduziertes Allgemeinbefinden, indem sie weniger aktiv sind. Dies ist unbedenklich und bedingt dadurch, dass die lange ausgeführten falschen Bewegungsmuster und Verspannungen durchbrochen wurden. Die Symptomatik verschwindet nach 24 bis 48 Stunden von alleine und bedarf keiner Behandlung. Nach der Behandlung dürfen Pferde leicht bewegt werden.

Wie viele Behandlungen sind notwendig?

In der Regel reichen 2 Behandlungen im Abstand von ca.14 Tagen aus. Zur Prophylaxe und Gesunderhaltung sollte zweimal jährlich ein Check durchgeführt werden. Für Hochleistungspferde, die hauptsächlich einseitige Leistungen erbringen müssen, sind Checks alle 3-4 Monate optimal.

Wo wird Chiropraktik erfolgreich eingesetzt?
  • Rittigkeitsprobleme aller Art
  • Wirbelsäulen – und Rückenprobleme
  • Geriatrische Patienten mit multiplen Problemen
  • Bei Fohlen für eine optimale symmetrische Entwicklung
  • (Geringgradige) Lahmheiten ohne eindeutige Diagnose
  • Lahmheiten, die durch Schmerzmittel nicht zu beeinflussen sind
  • Schweifschiefstand
  • Beckenschiefstand
  • Pferde, die Gangarten nicht im richtigen Takt ausführen
  • Zuchtstuten, die nicht aufnehmen ohne erkennbare organische Ursache
  • Deckhengste mit Sperma minderwertiger Qualität ohne erkennbare organische Ursache
  • Rennpferde mit reduzierter Rennleistung ohne erkennbare organische Ursache
  • Innerhalb eines Rehaprogramms in Kombination mit Physiotherapie, Akupunktur, Osteopathie u.a.
  • Zur Prophylaxe und Gesunderhaltung zweimal jährlich